Immer dann, wenn ein Problem oder einer Krise alleine oder mit den gewohnten Bezugspersonen nicht mehr zu lösen ist, macht es Sinn, sich Unterstützung im Rahmen einer Psychotherapie zu suchen. Wenn Sie unter seelischen Problemen leiden, und diese trotz aller ihrer Bemühungen nicht bewältigen können, sollten Sie sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Für einige Zeit professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen bedeutet, das eigene Leben wieder zu ordnen und neue Möglichkeiten zu finden. Sie lernen, sich aus einengenden und sich wiederholenden Kreisläufen zu befreien, um alte Muster abzulegen und neue Wege zu gehen. In einem Erstgespräch klären wir gemeinsam, ob eine Psychotherapie eine adäquate Hilfe für sie sein kann. Auch wenn Sie sich zunächst unsicher sind, ob Ihnen eine Psychotherapie weiterhelfen könnte, können Sie sich gerne an mich wenden.
Zudem finden Sie im Folgenden eine Übersicht, die Ihnen die Entscheidung erleichtern kann.
- Mir fällt es schwer, meine täglichen Aufgaben zu verrichten
- Ich bin schon morgens kraftlos und erschöpft
- Ich habe das Gefühl den Tag nicht bewältigen zu können
- Früher war ich immer für alle anderen da, heute bin ich überfordert
- Ich mache mir ständig Sorgen und habe Angst
- Irgendwie fühle ich mich anders als sonst
- Ich bin immer öfter krankgeschrieben
- Ich bin oft grundlos traurig, gereizt oder wütend
- Ich schlafe schlecht
- Mir ist alles egal, ich habe zu nichts mehr Lust
- Ich habe körperliche Beschwerden ohne ärztliche Befunde
- Gespräche mit Freunden und Partner helfen nicht
- Ich ziehe mich immer mehr von anderen Menschen zurück
- Ich bin oft allein
- Ich will einfach nicht mehr, denke daran Schluss zu machen
Viele dieser Beschwerden und Symptome können auf mögliche seelische Belastungen oder Störungen hinweisen. Eine Abklärung ist immer dann sinnvoll, wenn es zu einem länger anhaltenden Gefühl der inneren Leere kommt, wenn unerklärliche Angstzustände ohne entsprechenden Anlass auftreten oder wenn Sie von Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen geplagt werden. Weitere Warnsymptome sind, wenn es in Beziehungen zu Partner, Eltern oder Freunden zu immer gleichen Abläufen kommt und Sie das Gefühl haben, einem inneren Muster zu erliegen und darunter leiden. Häufige Trennungen weisen auf einen unbewussten Konflikt hin, der sich jeweils in der neuen Beziehungen wiederholt, solange das zugrunde liegende Muster noch nicht aufgelöst ist. Ein weiterer Bereich sind körperliche Symptome, für die eine hausärztliche oder fachärztliche Untersuchung keine ausreichende organische Begründung liefert. Bei diesen Beschwerden kann die eigentliche Ursache im seelischen Bereich liegen, es handelt sich dann um psychosomatische Störungen. Häufig fallen Schmerzsyndrome, Hauterkrankungen (Neurodermitis), Störungen im Magen-Darm-Bereich oder Herzerkrankungen darunter. An einem Beispiel möchte ich verdeutlichen, wie psychosomatische Beschwerden zustande kommen: Ich ärgere mich über die Bemerkung eines Vorgesetzten und würde gerne eine entsprechende Rückmeldung geben. Da ich aber mit unangenehmen Konsequenzen rechnen muss, „schlucke ich meinen Ärger runter“. Damit ist er aber nicht weg, sondern im übertragenen Sinne im Magen gelandet. Der tut was er immer tut, wenn etwas hinein kommt, er versucht es zu verdauen und schüttet Magensäure aus. Er wird „sauer“ – so wie ich mich fühle. Wenn der Magen jetzt nicht ausreichend mit Nahrung gefüllt ist, fängt er an sich selber zu verdauen. Es gibt eine Reizung an der Magenwand, die schließlich, wenn ich häufig meinen Ärger runterschlucken muss, sich sogar zu einer Magenschleimhautentzündung entwickeln kann. Eine psychotherapeutische Abklärung ist grundsätzlich dann sinnvoll, wenn man längere Zeit einer erheblichen Stresssituation oder Belastung ausgesetzt ist. Häufig sind diese akuten Belastungen der Auslöser für eine psychische Erkrankung.
Die folgenden Punkte geben einen Überblick über mögliche Behandlungsanliegen:
- Akute Lebenskrisen, z.B. Trennung oder Tod von nahestehenden Personen, Unfälle, Naturkatastrophen oder Gewalterlebnisse
- Angst, Panikattacken, Herzängste, Todesängste, Phobien (z. B. vor Höhen), Soziale Ängste (Kontaktängste), Erkrankungsängste, Prüfungsangst, generalisierte Angst
- Ehe- bzw. Partnerschaftsprobleme, Konflikte, sexuelle Störungen, Trennungen
- Depressionen, z.B. Gefühl von innerer Leere, Schuldgefühle, Rückzug, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Selbstmordgedanken
- Überforderungsreaktionen privat wie beruflich, z.B. Stress, Schlafstörungen, Burn-Out-Syndrom, Mobbing
- Erhöhte Erschöpfbarkeit, z.B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen
- Störungen des Selbstwertes, z.B. Selbstunsicherheit, Versagensängste • Essstörungen, z.B. Bulimie, Magersucht, Esssucht
- Abhängigkeitserkrankungen, Alkoholmissbrauch, Zigarettenkonsum, Medikamentenabhängigkeit (nach körperlichem Entzug), Spielsucht
- Zwangs-Erkrankungen, z.B. Wasch- und Putzzwänge, Kontrollzwänge, Zwangsimpulse und Zwangsgedanken
- Störungen mit körperlicher Beteiligung, z.B. Tinnitus, Herzbeschwerden, Magen- und Darmbeschwerden, Schwindel, körperliche Beschwerden ohne ärztlichen Befund
- Chronische Schmerzen, Migräne, Spannungskopfschmerz, Rückenschmerzen, Fibromyalgie
- Psychosen, z.B. Schizophrenien, Manisch-Depressive Erkrankungen (nach Akutphasen)
- v.m.
(Quelle: Rosemarie Piontek: Wegbegleiter Psychotherapie. Psychiatrie-Verlag, Bonn, 2002)