Zwänge, Zwangsstörungen und Hypnose

Eine Zwangserkrankung ist eine psychische Störung, deren wesentliche Kennzeichen wiederkehrende unerwünschte Gedanken (Obsessionen) und zwanghafte Handlungen sind, die den Betroffenen immer wieder stereotyp beschäftigen, belasten und den Alltag einschränken.

Zwänge lassen sich mit Hypnose behandeln

Was sind Zwänge?

Die meisten von uns kennen nach Verlassen des Hauses solche Gedanken, wie: „Hab ich die Tür abgeschlossen? Ist der Herd ausgeschaltet?“.
Solche Ideen können für den Augenblick zu Erschrecken führen, auch wenn man eigentlich weiß, dass man abgeschlossen hat und der Herd aus ist. Manchmal kontrolliert man lieber noch einmal nach und damit ist es erledigt. Vielleicht war man beim Abschließen der Tür oder Ausschalten des Herdes mit den Gedanken einfach woanders.

Von einer Zwangserkrankung oder Zwangsstörung spricht man erst, wenn sich die zwanghaften Gedanken, Impulse und Handlungen andauernd wiederholen und ein solches Ausmaß erreicht haben, dass der Betroffene darunter leidet und das Alltagsleben sehr eingeschränkt ist.

Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Zwangsformen können sehr groß sein. Das Verbindende zwischen ihnen ist, dass Betroffene in irgendeiner Form unkontrollierbare Gedanken und Impulse erleben, die sich wiederholen und aufdrängen, auch wenn sie für unsinnig befunden werden. Widerstand gegen die zwanghaften Gedanken und Handlungen löst bei Betroffenen starke innere Anspannung und Emotionen aus, wie Angst, Unsicherheit, Wut oder Erregung.

Die Anzahl der Symptome schwankt von Person zu Person: Während einige unter einem einzelnen Zwang leiden, kämpfen andere gleich gegen eine ganze Reihe verschiedener Zwangsstörungen.

Ein sehr anschauliches Beispiel für eine Vielzahl von Zwängen gibt die Serie Monk, die bis 2009 im Fernsehen lief:
Der ehemalige Polizist Adrian Monk litt nicht nur unter phobischen Ängsten, sondern auch unter verschiedenen Zwängen, deren Ablauf er streng einhalten und wiederholt durchführen musste, wie z.B. symmetrisches Anordnen von Gegenständen, Kleidung und Möbeln, penible Sauberkeit und Desinfektion nach festem Schema, alles musste immer am gleichen Platz sein, seine Socken verpackte er in Klarsichthüllen, das Benutzen fremder Badezimmer war ihm unmöglich, er konnte nicht auf die Fugen zwischen Gehwegplatten treten…

Auch wenn diese Serie sicherlich zur Unterhaltung alles etwas überzeichnet, mag man sich kaum vorstellen, wie einschränkend und isolierend ein Leben voller Zwänge sein kann.

Zwangsstörungen bzw. Zwangserkrankungen

Zwangsstörungen beinhalten zwei wesentliche Phänomene: Zwangsgedanken bzw. Zwangsimpulse und Zwangshandlungen. Lesen Sie weiter unten darüber mehr.

Hypnose kann bei Zwangsgedanken helfen

Zwangsgedanken

Zwangsgedanken sind unangenehme, sich aufdrängende und wiederkehrende Gedanken, Ideen, Impulse oder Vorstellungen, die wie ein Drang als aufdringlich und unerwünscht erlebt werden. Die Bezeichnung Obsession ist in diesem Zusammenhang auch gebräuchlich.

Betroffene erleben Zwangsgedanken als unsinnig oder übertrieben, sie geben nicht die eigene Meinung wieder, aber drängen sich immer wieder auf. Sie lösen unangenehme Gefühle wie Ängste, Unbehagen, Wut oder Ekel aus. Die Betroffenen können diese Gedanken nicht kontrollieren, es ist ihnen offenbar unmöglich, nicht an diese Ideen zu denken. 

Die Inhalte von Zwangsgedanken können sehr unterschiedlich sein. Über zwei Drittel aller Zwangsstörungen sind durch mehrere Arten von Zwangsgedanken gekennzeichnet. Besonders verbreitet sind folgende:

Gedanken an Verunreinigung

Am häufigsten (bei jeder zweiten Zwangsstörung) drehen sich die Zwangsgedanken um Verunreinigung – wie zum Beispiel bei der zwanghaften (und oft mit Angst und Ekel verbundenen) Vorstellung, sich beim Kontakt mit anderen Menschen oder mit Objekten zu beschmutzen oder mit Krankheitserregern zu infizieren

Krankhafte Zweifel

Etwa vier von zehn Menschen mit einer Zwangsstörung haben dauernd unlösbare Zweifel, bestimmte Dinge getan oder unterlassen zu haben (und verspüren oft Angst vor den möglichen Folgen) – so etwa die Frage, ob sie das Licht oder die Herdplatte ausgeschaltet haben

Körperliche Zwangsbefürchtungen

Bei etwa einem Drittel der Zwangsstörungen treten Krankheitsbefürchtungen auf – beispielsweise die zwanghafte Befürchtung, die eigene Gesundheit oder die von Angehörigen könne gefährdet sein

Übersteigertes Symmetriebedürfnis:

Ebenso häufig ist das übersteigerte Bedürfnis nach Symmetrie, sodass Betroffene beispielsweise alle möglichen Dinge gedanklich ständig nach eigenen Vorstellungen ordnen.

Hypnose kann bei Zwangsgedanken helfen

Aber auch andere Zwangsvorstellungen (wie religiöse Zwangsgedanken) können bei einer Zwangsstörung auftreten. Oft entstehen die Symptome als Gegenimpuls zu einer Situation: Ein Beispiel hierfür ist das zwanghafte Aufdrängen gotteslästerlicher Worte in der Kirche oder der Zwang, bei besonders feierlichen Anlässen aufspringen und ordinäre Beschimpfungen von sich geben zu wollen.

Viele Betroffene versuchen, Zwangsgedanken zu bekämpfen, zu neutralisieren oder zu unterbrechen. Sie entwickeln dann mitunter gedankliche Rituale, z. B. Ablenkung durch Zählen oder neutrale Gedankenketten, die allerdings nur begrenzt erfolgreich sind.

In der Regel handelt es sich bei den Zwangsgedanken um Gedanken und Inhalte, die dem Wertesystem der Betroffenen widersprechen. Zwangsgedanken werden deshalb meist als bedrohlich und stark verunsichernd erlebt.

Selten sind Zwangsgedanken bei einer Zwangsstörung die einzigen Symptome. Meist treten Zwangsgedanken gemeinsam mit Zwangshandlungen auf.

Mit Hypnose gegen Zwangshandlungen

Zwangshandlungen

Zwangshandlungen sind sich wiederholende Verhaltensweisen, die immer gleich ablaufen müssen und zu denen sich der Betroffene gedrängt fühlt, obwohl er sie als übertrieben oder sinnlos erkennt.
Zwangshandlungen haben oft zum Ziel, bestimmte negative Emotionen, wie Ängste, Unbehagen oder Ekel zu verringern, welche durch Zwangsgedanken ausgelöst worden sind. Mit diesen Handlungen soll befürchtetes Leid abgewendet, Schmerz vermieden oder vermeintliche Gefahren beseitigt werden.

Zwangshandlungen stehen häufig in keinem realistischen Zusammenhang mit dem, was sie verhindern sollen. Sie nehmen viel Zeit in Anspruch, weil sie oft wiederholt werden müssen.

Die häufigsten Zwangshandlungen sind Wasch-, Kontroll- oder Ordnungszwänge. Sie sind gut beobachtbar und äußern sich in wiederholtem Kontrollieren, z.B. von Wasserhähnen oder Elektrogeräten, dem übermäßig häufigen Waschen oder Desinfizieren der Hände bzw. dem Sortieren und Ordnen von Gegenständen. Andere Zwangshandlungen laufen wiederum verborgen ab.

Kommt es zu verschiedenen Zwangshandlungen, können sich diese auch zu einem umfassenden Zwangsritual zusammenfügen, das Betroffene dann in bestimmten Abläufen und Häufigkeit ausführen müssen.

Häufige Formen von Zwangshandlungen

Mit Hypnose gegen Waschzwang

Reinigungs- und Waschzwang

Mit am häufigsten kommen Wasch- oder Reinigungszwänge vor. Die Betroffenen verspüren panische Angst oder Ekel vor Schmutz, Bakterien, Viren sowie Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen. Das Benutzen öffentlicher Toiletten, der Kontakt mit kranken Personen oder mit Abfall lösen bei ihnen massive Verunreinigungsängste (oder Kontaminationsängste) aus, sogar dann, wenn der Zwangskranke die angstauslösenden Gegenstände gar nicht direkt berührt. Sofort drängen sich Gedanken auf wie „jetzt habe ich mich bestimmt infiziert“ oder „Obwohl ich meine Hände mehrmals gewaschen habe, sind sie immer noch nicht keimfrei“. Das damit einhergehende Unbehagen führt zu ausgiebigen Wasch- und Reinigungsritualen. Dabei werden die Hände, der gesamte Körper, die Wohnung oder auch der verschmutzte Gegenstand stundenlang gereinigt und desinfiziert.

Paradoxerweise erreicht der Zwangskranke durch das unzählige Waschen und Reinigen jedoch genau das Gegenteil seines eigentlichen Ziels: Das exzessive Schrubben der Haut zerstört deren natürliche Schutzschicht und erleichtert sogar Krankheitserregern das Eindringen in den Körper.

Der Ablauf der Waschrituale ist genau festgelegt. Wird er unterbrochen, so muss der Betroffene meistens noch einmal von vorn beginnen. Vereinzelt wird der Waschzwang auch dazu benutzt, um Gedanken an Schicksalsschläge und drohendes Unheil abzuwenden.

Mit Hypnose gegen Kontrollzwang

Kontrollzwang

Nahezu ebenso häufig kommen Kontrollzwänge vor. Betroffene fürchten, durch Unachtsamkeit und Versäumnisse eine Katastrophe auszulösen. Sie haben eine übermäßig große Angst davor, dass die Wohnung durch einen nicht ausgeschalteten Herd oder ein vergessenes Bügeleisen abbrennen oder durch ein offenes Fenster ausgeräumt werden könnte.

Andere argwöhnen immer wieder, dass sie mit dem Auto – ohne es zu merken – einen Fußgänger oder Radfahrer überfahren haben und dieser jetzt schwer verletzt auf der Straße liegt. Aus diesem Grund werden technische Haushaltsgeräte, Türen und Fenster sowie gerade gefahrene Strecken immer wieder kontrolliert. Aber auch nach dem wiederholten Überprüfen stellt sich bei dem Zwangserkrankten nicht das Gefühl ein, dass jetzt wirklich alles in Ordnung ist. Sie sehen die verschlossene Tür und die ausgestellte Kaffeemaschine – aber sie trauen ihrer eigenen Wahrnehmung nicht. Sobald sie vor der Haustür stehen, melden sich die nagenden Zweifel erneut. Oft bitten die Betroffenen dann Familienangehörige oder Nachbarn, ihnen bei der Kontrolle zu helfen. Auf diese Weise können sie die Verantwortung abgeben und ihre Kontrollgänge schneller beenden.

Durch die zeitaufwändigen Kontrollen ist das Verlassen der eigenen Wohnung für Zwanghafte eine sehr unangenehme und problematische Angelegenheit. Die meisten fühlen sich deshalb außerstande, pünktlich zu Verabredungen oder zur Arbeit zu erscheinen. Am Arbeitsplatz werden aus Angst vor möglichen Fehlern auch Routinearbeiten immer wieder kontrolliert.

Mit Hypnose gegen Sammelzwang

Sammelzwang (Zwanghaftes Horten)

​Betroffene mit Sammelzwängen haben Angst davor, aus Versehen etwas für sie Wertvolles oder Wichtiges wegzuwerfen. Dabei fällt es ihnen äußerst schwer, zwischen den für jeden Menschen wichtigen Erinnerungsstücken und wertlosem Müll zu unterscheiden. In ihren Wohnungen stapeln sich deshalb Schmierzettel, alte Zeitungen, leere Flaschen und kaputte Möbel. Im Extremfall horten sie in den eigenen vier Wänden oder auf dem Balkon sogar den Hausmüll. Viele sammeln darüber hinaus noch weggeworfene Gegenstände wie alte Autoteile oder kaputte Haushaltsgeräte, um sie „irgendwann einmal“ zu reparieren.
Umgangssprachlich wird in diesem Zusammen auch vom sogenannten Messie-Syndrom gesprochen. Betroffene weisen das so genannte „Verwahrlosungssyndrom“ auf. Ein großer Teil von ihnen leidet auch unter Sammelzwängen.

Mit Hypnose gegen Ordnungszwang

Ordnungszwang

Die Betroffenen haben sich sehr strengen Ordnungskriterien und -maßstäben unterworfen. Jegliche Art von Unordnung macht sie nervös und unzufrieden. Entsprechend viel Zeit verbringen sie täglich damit, ihre Ordnung penibel wiederherzustellen. So stellen sie beispielsweise die Konservendosen immer auf eine bestimmte Art und Weise ins Regal oder sie achten darauf, dass die Wäsche im Schrank exakt gefaltet ist und symmetrisch aufeinander liegt.

Wiederholzwang

Die so genannten Wiederholzwänge bringen den Betroffenen dazu, ganz alltägliche Handlungen – wie beispielsweise Zähneputzen oder das Bettzeug aufschütteln – immer eine bestimmte Anzahl lang zu wiederholen. Solange die entsprechende Zahl nicht erreicht wurde, fühlt sich der Zwanghafte unwohl und angespannt. Bei einem Nicht-einhalten seiner Regeln befürchtet er, ihm selbst oder nahestehenden Personen könnte etwas Schlimmes zustoßen.

Zählzwang

Bei Zählzwängen verspürt der Zwanghafte den Drang, bestimmte Dinge wie z.B. Bücher im Regal, Pflastersteine oder Badezimmerfliesen immer wieder zu zählen. Die Betroffenen wissen selbst nicht, warum sie das tun müssen. Sie spüren aber, dass sie sich sonst sehr angespannt fühlen würden.

Zwanghafte Langsamkeit

Da die Zwangsrituale sehr viel Zeit verschlingen, verlangsamt jede Zwangsstörung das Leben der Betroffenen entsprechend. Bei einem Teil der Betroffenen ist jedoch die Langsamkeit selber das Problem. Sie benötigen Stunden für ganz alltägliche Handlungen wie essen oder anziehen. Beim Haare kämmen muss beispielsweise jedes Haar einzeln gebürstet oder täglich mehrere Hundert Bürstenstriche durchgeführt werden. Kommt der Betroffene dabei durcheinander, so ist er davon überzeugt, wieder von vorn beginnen zu müssen.

Mit Hypnose gegen Zwangsimpulse

Zwangsimpulse

Aufdringliche Gedanken spielen bei den meisten Zwangserkrankungen eine zentrale Rolle. Bei einem Teil der Betroffenen besteht der Zwang jedoch ausschließlich aus aufdringlichen Gedanken. Zwangsimpulse haben meist aggressive, sexuelle oder religiöse Inhalte.

Typisch ist beispielsweise der Impuls, unkontrollierte sexuelle Handlungen auszuführen oder das eigene geliebte Kind zu verletzen. Aggressive Zwangsimpulse können auch eine gegen sich selbst gerichtete Aggression beinhalten, z.B. den Impuls, von einem Hochhaus oder einer Brücke zu springen.

Trotz fehlender Handlungen können Zwangsimpulse für den Betroffenen derart quälend werden, dass er sich kaum noch auf andere Aktivitäten konzentrieren kann. Die größte Angst der Betroffenen besteht darin, dass sie die Zwangsimpulse irgendwann in die Tat umsetzen und sich oder jemanden aus ihrem Umfeld schädigen könnten. Bei aggressiven Inhalten ist die Angst, den Zwangsimpuls auszuführen, besonders groß.

Merkmale von Zwangsstörungen

Einige Merkmale sind bei nahezu allen Zwangsstörungen vorhanden:
• Das emotionale, vordergründige Gefühl ist Angst
• Die Zwangshandlung reduziert die Angst in gewissem Maße, zumindest für kurze Zeit
• Nahezu alle Menschen mit Zwangsstörungen befürchten, dass ihnen selbst oder anderen Menschen durch ihre Schuld etwas Schlimmes zustoßen könnte
• Betroffene haben kaum Kontrolle über ihre Symptome
• Betroffene leisten Widerstand gegen Zwangsgedanken, z. B. durch Unterdrücken, Ablenken oder Rituale
• Die Gedanken werden als fremdartig und bedrohlich erlebt
• Menschen mit Zwangsstörungen wissen meist, dass die Zwangshandlungen und -gedanken irrational sind, können aber nicht anders

Menschen mit Zwangsstörungen leiden unter verschiedenen Denkverzerrungen. Beispielsweise wird besondere Aufmerksamkeit auf Gefahrenreize gelenkt, die Betroffenen haben perfektionistische Leistungsansprüche oder sie übertreiben die eigene Verantwortung für schlimme Ereignisse.

Zwangshaften ist die Unsinnigkeit ihres Verhaltens meistens bewusst, wobei diese Gewissheit je nach Person unterschiedlich ausgeprägt sein und je nach Situation wechseln kann. Bei dem Versuch, sich der Zwangsstörung zu widersetzen, entsteht eine intensive innere Spannung und Angst. Nach jahrelanger Erkrankung sind die Zwänge manchmal so stark Bestandteil des Lebens geworden, dass das Gefühl für die Sinnlosigkeit verloren gehen kann. Die Betroffenen leiden unter den Zwängen und deren Folgen.

Viele schämen sich für die Zwänge. Es besteht daher eine Verheimlichungstendenz, weswegen auch die Bezeichnung „die heimliche Krankheit“ gebräuchlich ist.

Von Zwangserkrankungen sind rund 2% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens betroffen. Damit handelt es sich um eine der häufigsten psychischen Störungen. Erste Symptome treten meist schon in der Kindheit oder Jugend bis ins frühe Erwachsenenalter auf. Bei 85% aller Betroffenen beginnt die Zwangserkrankung vor dem 30. Lebensjahr.

Die Zwangserkrankung wird von der zwanghaften (anankastischen) Persönlichkeitsstörung abgegrenzt, wobei ein Teil der Menschen mit Zwangserkrankungen auch eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung aufweisen.

Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind sehr zeitintensiv und können viele Stunden am Tag in Anspruch nehmen. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Abnahme der Leistungsfähigkeit und zu einem Rückzug aus dem Freundes- oder Familienleben. Meist sind sich die Betroffenen ihres Problems bewusst. Sie erleben die Zwangsgedanken als widersinnig und irrational, aber unkontrollierbar. Gerade weil sie dies erkennen, verheimlichen sie die Störung oft („Wie soll ich das jemandem erklären, ich versteh es ja selbst nicht, warum ich das immer wieder tue“ oder „Ich schäme mich dafür und möchte das lieber niemandem erzählen“). So lebt die Mehrzahl der Betroffenen Jahre oder sogar Jahrzehnte mit Zwängen, ohne professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mit Hypnose gegen Zwänge

Begleiterkrankungen bei Zwangsstörungen

Eine Zwangsstörung wird häufig von anderen psychischen Störungen begleitet. Diese können bereits vor der Zwangsstörung aufgetreten sein oder sich erst im Laufe ihres Bestehens zeigen.

Häufig treten folgende Begleiterkrankungen auf:

Mit Hypnose gegen Zwänge

Zwanghafte Persönlichkeitsstruktur bzw. anankastische Persönlichkeitsstörung

Über die vorgenannten Zwangsstörungen hinaus gibt es noch die zwanghafte Persönlichkeitsstruktur oder die sogenannte anankastische Persönlichkeitsstörung.​

Bei den hiervon Betroffenen liegt ein Muster extremer Ordentlichkeit bis hin zur Pedanterie vor, welches den ganzen Alltag durchdringt.

Betroffene betreiben ihre Handlungen mit einem starken Perfektionismus, der teilweise so weit gehen kann, dass begonnene Aufgaben nicht zu Ende gebracht werden. Leistung und Perfektionismus geht Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstruktur über alles und sie nehmen es in Kauf, dass dabei Vergnügen und zwischenmenschliche Beziehungen zu kurz kommen. ​

Ihr Tagesverlauf ist deutlich mehr als bei anderen Menschen von Listen, Regeln, Organisation und Planung charakterisiert, sie tendieren zu überdurchschnittlicher Vorsicht und Zweifeln.​

Bei der Befolgung von konventionellem Verhalten (z.B. Tischmanieren) sind sie überdurchschnittlich pedantisch und detailversessen. Sie zeichnen sich allgemein durch Rigidität und Eigensinn aus. Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstruktur bestehen sehr darauf, dass andere Menschen sich ihren Gewohnheiten anpassen und haben ihrerseits große Hemmungen, anderen Menschen Aufgaben zu delegieren, da sie befürchten, dass die anderen es nicht so gut erledigen würden wie sie selbst.

Manche sind stolz auf ihren Perfektionismus, da er sie zu Höchstleistungen antreibt. Nach außen im Kontakt wirken sie meist ernst, förmlich und sehr moralisch, entscheiden sich oft schwer oder können sich nur schlecht von Dingen trennen (wie z.B. von alten Unterlagen, Möbeln oder Kleidern).

Im Gegensatz zu Menschen, die unter Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen leiden, empfinden Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstruktur kaum Leidensdruck. Im Gegenteil, sie sind eher der Meinung, dass andere Menschen ihre Verhaltensweisen übernehmen sollten.

Wie Hypnose bei Zwangsstörungen wirksam eingesetzt werden kann

Zwangserkrankungen verlaufen ohne Behandlung meist chronisch, wobei die Intensität der Symptome schwanken kann. Meist breiten sie sich im Laufe der Zeit aus und beanspruchen immer weitere Teile des Alltags. Soziale Isolation und Rückzug sind oft die Folgen. Bestimmte Zwänge können aber auch körperliche Folgen haben. So können sich durch einen Wasch- oder Reinigungszwang etwa Hautekzeme bilden.​

Die Wissenschaft geht bei der Entstehung von Zwängen von einer sogenannten multifaktoriellen Genese aus, was soviel bedeutet wie, dass biologische, psychologische und weitere externe Faktoren eine Rolle spielen.​

Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, wie Zwänge überhaupt entstehen. Ausgehend vom lerntheoretischen Erklärungsmodell sind Zwänge ein erlerntes und konditioniertes Verhalten. Ein ursprünglich neutraler Reiz (z.B. Schmutz) wird durch Kopplung an eine starke negative Emotion (Angst, heftige Abneigung) zu einem stellvertretenden Auslöser eben genau dieser Angst oder Abneigung. Als Folge treten Zwangshandlungen auf, um die Angst zu reduzieren.

Sind beispielsweise die Eltern überdurchschnittlich ordentlich, pedantisch, rigide oder überfürsorglich, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass deren Kind sich dieses Verhalten auch aneignet. Auch wenn es eine genetische Prädisposition für Zwangserkrankungen geben mag, treten Zwänge jedoch nicht bei jedem Kind zwanghafter Eltern auf.​

Das psychoanalytische Erklärungsmodell, seinerzeit von Sigmund Freud erforscht und von seinen Schülern und Nachfolgern weiterentwickelt, geht davon aus, dass Zwänge komplexe psychische Abwehrmechanismen sind, um unbewusste innere Konflikte nicht ins Bewusstsein dringen zu lassen.

Beiden Erklärungsmodellen ist gemeinsam, dass Zwangsstörungen im Laufe des Lebens erst erworben werden und nicht vom bewussten Verstand allein steuerbar sind.

In der Hypnotherapie gibt es verschiedene Verfahrensweisen, um Zwangsstörungen zu bearbeiten.

Eine Möglichkeit ist die Arbeit mit verschiedenen inneren Persönlichkeitsanteilen, auch Teilearbeit oder hypnosystemische Therapie genannt. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Aktivierung von Kompetenzen, Ressourcen und Lösungen des Betroffenen. In der Hypnosesitzung bauen wir die Kommunikation zum Unterbewusstsein auf und finden dessen eigentliche „gute Absicht“ heraus. Meist handelt es sich dabei um Schutz vor Gefahren oder vor Leid. Das Unterbewusstsein kann während dieses Hypnoseverfahrens lernen, dass es Ihnen mit anderen, günstigeren Denkweisen und Handlungen besser dienen kann, als in der Vergangenheit mit den Zwängen.

Ein weiterer Ansatz zur Bekämpfung von Zwangsstörungen ist die ursachenorientierte Hypnose. Das Vorgehen ist hierbei, dass im sicheren und entspannten Rahmen der Hypnotherapie die bislang unbewussten Auslöser der Zwänge identifiziert und modifiziert werden. Ungelöste innere Konflikte oder Blockaden können bearbeitet und gelöst werden. Gelingt es uns dabei, die frühere Verknüpfung von zwanghaften Gedanken mit Emotionen (Angst) zu verändern, verändert sich fast augenblicklich auch das gegenwärtige Erleben und Wahrnehmen des Betroffenen. Die Gedanken fühlen sich weniger drängend und mächtig an, Zwangshandlungen können deutlich reduziert werden oder sind bestenfalls gar nicht mehr nötig.

Ebenfalls zur Behandlung von Zwangsstörungen gut geeignet ist die Arbeit mit dem Yager Code (Subliminal Therapie). Hierbei ist es gar nicht notwendig, dass der Betroffene oder der Hypnotiseur bewusst erfahren, welche Ursachen die Zwangsstörung hervorgerufen haben. Der Betroffene organisiert sich selbst unter der Anleitung des Hypnotiseurs im Innersten um, sodass auch hier das Aufrechterhalten der bisherigen Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen nicht mehr notwendig ist.

Die Anzahl der Hypnose-Sitzungen variiert dabei von Person zu Person. Aus der Erfahrung in unserer Praxis sind mindestens drei Sitzungen zu empfehlen. ​

Wenn Sie von einer Zwangsstörung betroffen sind oder dazu Fragen haben, kontaktieren Sie uns gleich. Sehr gern führen wir dann mit Ihnen ein ungestörtes – und für Sie unverbindliches – Telefonat zur Einschätzung, ob und wie Hypnose Ihnen dabei helfen kann, endlich frei von Zwängen leben zu können.

Hypnose wurde schon bei vielen Indikationen erfolgreich eingesetzt

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Professionelle Hypnose eignet sich ausgezeichnet, um Blockaden zu lösen und emotionale Themen zu bearbeiten. Dabei arbeitet Hypnose sicher und schnell. Die Anwendung selbst ist sehr angenehm.

In welchen konkreten Fällen kann Hypnose eingesetzt werden? Kann Hypnose auch für mich und mein Problem eine Möglichkeit sein? Hier finden Sie Antworten.

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